
Tomatendünger selber machen » So geht’s einfach und günstig
Tomaten gelten als besonders nährstoffhungrige Pflanzen und profitieren deutlich von einer gezielten Düngung. Statt auf teure Spezialprodukte zurückzugreifen, kannst du mit einfachen Hausmitteln wirksamen Tomatendünger selber herstellen. Dafür eignen sich zahlreiche Küchenabfälle und natürliche Stoffe, die meist ohnehin im Haushalt anfallen. Mit ein wenig Wissen gelingt es dir ganz leicht, deine Tomatenpflanzen preiswert und effektiv zu versorgen – und das mit erstaunlich gutem Ergebnis.
Das Wichtigste zuerst
- Tomatendünger lässt sich einfach und günstig mit Hausmitteln wie Küchenabfällen, Brennnesseln und Kaffeesatz selbst herstellen.
- Brennnesseljauche und Kompost liefern wichtige Nährstoffe für kräftiges Wachstum und eine reiche Tomatenernte.
- Eierschalen als Calciumlieferant beugen Blütenendfäule vor und stärken die Zellstruktur der Pflanzen.
- Kaffeesatz, Hornspäne und Beinwelltee fördern nachhaltig die Pflanzengesundheit und Fruchtbildung.
- Düngerlösungen immer stark mit Wasser verdünnen, um Pflanzen zu schützen und Überdüngung zu vermeiden.
Küchenabfälle für natürlichen Flüssigdünger verwenden
Viele Küchenabfälle eignen sich hervorragend, um daraus einen natürlichen Flüssigdünger für Tomatenpflanzen herzustellen. Besonders empfehlenswert sind Gemüse- und Obstschalen, Kaffeesatz oder auch übrig gebliebene gekochte Kartoffeln ohne Salz. Du kannst diese Abfälle in einem Eimer mit Wasser ansetzen und einige Tage stehen lassen – so lösen sich wertvolle Nährstoffe im Wasser.
Nach der Ziehzeit gießt du den entstandenen Sud durch ein feines Sieb, damit keine groben Bestandteile zurückbleiben. Die Lösung solltest du unbedingt in einem Verhältnis von etwa 1:10 mit Wasser verdünnen, bevor du sie direkt auf die Erde rund um deine Tomatenpflanzen gibst. So verhinderst du eine Überdüngung und schützt das Bodenleben.
Wichtig ist außerdem, dass du nur ungespritzte und nicht schimmelnde Reste verwendest, da sonst Schadstoffe in den Dünger gelangen könnten. Bereits kleine Mengen dieses hausgemachten Düngers reichen aus, um deine Pflanzen wirksam zu unterstützen und deren Wachstum sichtbar zu fördern.
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Brennnesseljauche als effektiven Tomatendünger ansetzen
Die Mischung sollte abgedeckt an einem warmen Platz etwa ein bis zwei Wochen stehen bleiben. Während dieser Zeit beginnt die Jauche zu gären – dabei entwickeln sich Blasen und ein recht intensiver Geruch entsteht. Rühre das Gemisch täglich um, damit der Prozess gleichmäßig verläuft und alle Nährstoffe freigesetzt werden.
Nach Abschluss der Gärung solltest du die Flüssigkeit durch ein feines Sieb filtern, um Pflanzenteile zurückzuhalten. Die so entstandene Jauche musst du vor dem Gießen unbedingt im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen. Verabreiche diese Düngerlösung sparsam direkt an die Wurzeln deiner Tomatenpflanzen. Damit förderst du nicht nur gesundes Blattwachstum, sondern auch eine reiche Ernte.
Tipp: Verwende keine bereits blühenden oder samenbildenden Brennnesseln, da sonst ungewollt Samen auf dein Beet gelangen könnten.
Eierschalen zerkleinern und ins Gießwasser geben
Zerkleinerte Eierschalen sind eine hervorragende Quelle für Calcium, das Tomatenpflanzen für ein stabiles Wachstum und zur Vorbeugung von Blütenendfäule benötigen. Statt Eierschalen einfach wegzuwerfen, kannst du sie sinnvoll als natürlichen Dünger nutzen. Trockne die Schalen zunächst gut, da sie sich im getrockneten Zustand deutlich leichter fein zerbröseln lassen.
Anschließend mahlst oder zerdrückst du die Schalen zu möglichst kleinen Stücken. Gib etwa ein bis zwei Esslöffel dieser feinen Eierschalen ins Gießwasser und lasse alles einige Stunden ziehen. So lösen sich wichtige Mineralstoffe heraus, die von den Pflanzen rasch aufgenommen werden können.
Ein besonderer Vorteil: Durch das regelmäßige Ausbringen dieses mineralstoffreichen Wassers stärkst du nicht nur die Zellstruktur der Tomatenpflanzen, sondern unterstützt auch die Fruchtbildung. Außerdem hilft diese Methode, einem plötzlichen Calciummangel – erkennbar an schwarzen Flecken auf den Früchten – vorzubeugen. Nutze diesen Tipp besonders während der Hauptwachstumszeit, um deine Tomaten optimal mit Nährstoffen zu versorgen.
Hausmittel | Wichtiger Nährstoff | Besonderer Vorteil |
---|---|---|
Brennnesseljauche | Stickstoff, Mineralien | Fördert das Wachstum und die Fruchtbildung |
Eierschalen | Calcium | Beugt Blütenendfäule vor und stärkt die Pflanzenstruktur |
Küchenabfälle (z.B. Obst- & Gemüseschalen, Kaffeesatz) | Verschiedene Mineralstoffe | Leicht verfügbar und günstig, unterstützt das Pflanzenwachstum |
Kaffeesatz sparsam direkt zur Pflanze streuen
Kaffeesatz eignet sich hervorragend als Dünger für Tomaten, da er eine wertvolle Quelle für Stickstoff sowie weitere wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor ist. Er fällt im Haushalt regelmäßig an und kann direkt rund um die Pflanze leicht in den Boden eingearbeitet werden. Dadurch steht den Wurzeln der Nährstoff langsam zur Verfügung und unterstützt das gesunde Wachstum deiner Tomaten.
Wichtig dabei ist, dass du den Kaffeesatz wirklich nur sparsam einsetzt. Zu viel davon könnte den Boden übermäßig ansäuern und damit das Wohlbefinden der Pflanzen beeinträchtigen. Am besten lässt du den Kaffeesatz nach dem Aufbrühen erst vollständig trocknen, bevor du ihn dünn auf der Erde verteilst – so vermeidest du Schimmelbildung und verleihst der Erde zugleich Struktur.
Der Einsatz von Kaffeesatz hat noch einen weiteren Vorteil: Er fördert das Bodenleben, da Regenwürmer ihn besonders gern durchmischen und verwerten. Streue etwa einmal pro Woche eine kleine Menge rund um deine Tomatenstäbe oder arbeite ihn oberflächlich leicht ein. Neben dem düngenden Effekt trägt diese Methode auch dazu bei, die Feuchtigkeit im Boden besser zu halten und Unkrautwuchs zu hemmen.
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Komposterde rund um die Tomatenpflanzen einarbeiten
Im Unterschied zu schnell löslichen Flüssigdüngern bietet reifer Kompost eine nachhaltige Versorgung über einen längeren Zeitraum hinweg. Das fördert nicht nur das Wachstum der Tomaten, sondern sorgt auch für eine bessere Bodenstruktur und eine erhöhte Speicherfähigkeit von Wasser. Wichtig ist dabei, dass die Komposterde möglichst frei von Unkraut oder groben Holzstücken ist, damit sich das Material gut mit dem Gartenboden vermischt.
du kannst während der Hauptwachstumszeit alle sechs bis acht Wochen eine dünne Schicht Komposterde nachlegen, um deine Pflanzen immer wieder mit frischer Energie zu versorgen. So trägst du dazu bei, dass deine Tomaten stark und widerstandsfähig bleiben – und am Ende gesunde, aromatische Früchte liefern.
Besonders empfehlenswert ist selbst hergestellter Gartenkompost, da du hierbei die Zusammensetzung genau kennst und sicher sein kannst, was in deinem Tomatendünger steckt.
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Hornspäne als Langzeitdünger oberflächlich ausbringen
Um Hornspäne optimal einzusetzen, streust du sie einfach oberflächlich um die Tomaten herum. Eine leichte Einarbeitung in die oberste Erdschicht unterstützt, dass sich die Wirkstoffe schneller freisetzen. Wichtig ist hierbei, das Gießen nicht zu vergessen: Feuchtigkeit beschleunigt den Zersetzungsprozess und sorgt so für eine gleichmäßige Nährstoffabgabe.
Die Anwendung empfiehlt sich besonders zu Saisonbeginn oder im frühen Sommer, wenn Tomaten den größten Bedarf an Stickstoff haben. Im Vergleich zu schnell wirkenden Düngern läufst du bei Hornspänen kaum Gefahr, deine Pflanzen zu überdüngen. Ihre Wirkung setzt langsam, aber nachhaltig ein und trägt dazu bei, kräftige sowie gesunde Tomaten zu ernten.
Düngerart | Art der Anwendung | Hinweise zur Nutzung |
---|---|---|
Kaffeesatz | Direkt und sparsam rund um die Pflanzen streuen, leicht einarbeiten | Boden vorher gut auflockern, nur getrocknet verwenden, sparsam dosieren |
Komposterde | Mehrere Zentimeter um die Tomatenpflanzen herum einarbeiten | Nur reifen Kompost verwenden, regelmäßig nachlegen für stetige Versorgung |
Hornspäne | Oberflächlich ausbringen und leicht in die Erde einarbeiten | Vor allem zu Saisonbeginn anwenden, Regen oder Gießen beschleunigt Wirkung |
Tee aus Beinwellblättern für zusätzliche Nährstoffe
Der Aufguss aus Beinwellblättern ist eine wirkungsvolle Methode, um Tomatenpflanzen mit wertvollen Spurenelementen zu versorgen. Beinwell enthält neben Kalium auch reichlich Stickstoff und fördert damit vor allem das Wachstum sowie die Ausbildung kräftiger Früchte. Um diesen Tee herzustellen, übergießt du eine Handvoll frischer oder getrockneter Beinwellblätter mit etwa einem Liter heißem Wasser und lässt die Mischung abkühlen.
Sobald der Sud lauwarm ist, kannst du ihn abseihen und im Verhältnis 1:5 mit Gießwasser verdünnen. Diese Verdünnung sorgt dafür, dass die Pflanzen sanft mit Nährstoffen versorgt werden, ohne sie durch eine zu hohe Konzentration zu belasten. Verwende diese Düngerlösung ein- bis zweimal pro Monat, um ein harmonisches Wachstum deiner Tomaten zu unterstützen.
Ein wichtiger Vorteil des Beinwelltees ist sein hoher Gehalt an Kalium – ein Element, das für die Ausbildung aromatischer und robuster Tomatenfrüchte besonders wichtig ist. Die Anwendung ist unkompliziert und zeigt bereits nach wenigen Wochen positive Effekte auf die Entwicklung der gesamten Pflanze. So kannst du ganz einfach mit wenig Aufwand deinen Tomaten optimale Startbedingungen bieten.
Holz- oder Pflanzenasche nur sehr maßvoll nutzen
Holz- oder Pflanzenasche kann als natürlicher Düngezusatz bei Tomaten verwendet werden, muss jedoch äußerst vorsichtig dosiert werden. Asche enthält reichlich Kalium und Kalk, was das Wachstum fördern sowie die Fruchtbildung unterstützen kann. Allerdings sind darin ebenfalls Salze und andere Mineralien in hoher Konzentration vorhanden. Zu viel davon könnte den Boden stark alkalisch machen und damit die Aufnahme anderer Nährstoffe behindern.
Am besten verteilst du nur eine sehr dünne Schicht feiner, abgekühlter Asche rund um deine Tomatenpflanzen. Idealerweise arbeitest du sie leicht in den oberen Bodenbereich ein. Verwende ausschließlich Asche von unbehandeltem Holz oder reinen Pflanzenresten – lackiertes oder imprägniertes Holz ist ungeeignet, da sich schädliche Substanzen im Boden anreichern können.
Ein sinnvoller Einsatz beschränkt sich auf maximal einmal pro Saison. So profitiert die Pflanze vom enthaltenen Kalium, ohne dass es zu einer Überdüngung kommt. Achte darauf, dass auch der pH-Wert des Bodens regelmäßig überprüft wird – denn zu hohe Werte wirken für Tomaten langfristig nachteilig.
Die richtige Dosierung sorgt dafür, dass du deine Pflanzen stärkst, statt ihnen ungewollt zu schaden.
Gemüseabfälle im Wasser vergären lassen
Gemüseabfälle im Wasser vergären zu lassen ist eine hervorragende Möglichkeit, einen nährstoffreichen Flüssigdünger für Tomaten selbst herzustellen. Besonders geeignet sind Reste wie Karottenschalen, Salatblätter, Lauch- oder Kohlstrünke. Gib diese Abfälle einfach in einen großen Eimer und fülle ihn mit ausreichend Wasser auf, sodass die Gemüsestücke komplett bedeckt sind.
Nach einigen Tagen beginnt der natürliche Gärprozess: Dabei setzen sich wertvolle Mineralien und Spurenelemente aus den Pflanzenresten frei. Am besten deckst du das Gefäß locker ab, um unangenehme Gerüche einzudämmen und dennoch genug Luftaustausch zu ermöglichen. Während des Gärens solltest du die Mischung gelegentlich umrühren, damit sich die Stoffe gleichmäßig verteilen können. Nach etwa einer Woche kannst du den entstandenen Sud durch ein Sieb gießen und die Flüssigkeit auffangen.
Diesen vergorenen Pflanzenauszug solltest du immer mit mindestens der zehnfachen Menge Wasser verdünnen, bevor du ihn als Flüssigdünger verwendest. So schützt du die Tomatenwurzeln vor zu starker Konzentration und sorgst dafür, dass sie bestmöglich von dem natürlichen Düngemittel profitieren. Bei regelmäßiger Anwendung alle zwei bis drei Wochen unterstützt du das Wachstum und die Fruchtbildung deiner Pflanzen effektiv – ganz ohne teure Spezialprodukte.
Ein Tipp: Vermeide bei diesem Verfahren stark gespritzte oder schimmelnde Reste, denn nur so erhältst du einen hochwertigen Pflanzendünger.
Düngerlösung stets verdünnt auf die Erde gießen
Beim Einsatz selbst gemachter Dünger ist es entscheidend, die richtige Verdünnung einzuhalten. Eine zu konzentrierte Düngerlösung kann bei Tomaten die Wurzeln schädigen und das Wachstum beeinträchtigen. Deshalb solltest du den Sud stets mit Wasser verdünnen – dabei hat sich ein Verhältnis von mindestens 1:10 bewährt, also ein Teil Düngerkonzentrat auf zehn Teile Wasser.
Indem du die Düngerlösung rund um die Pflanzenbasis auf die Erde gießt, gelangen die Nährstoffe direkt an die Wurzeln, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Vermeide dabei unbedingt, die Blätter zu benetzen, da dies Pilzkrankheiten fördern könnte.
Regelmäßig angewendet, etwa alle zwei bis drei Wochen während der Hauptwachstumszeit, unterstützt eine so ausgebrachte Lösung die Entwicklung kräftiger Triebe und sorgt für eine reiche Blüten- sowie Fruchtbildung. Auch bei biologischen Düngern gilt: Weniger ist oft mehr – achte darauf, deine Pflanzen nicht durch zu häufige Gaben zu überfordern.
Ein weiterer Tipp ist, immer erst nach dem Gießen zu düngen, wenn die Erde bereits feucht ist. Dadurch verbessern sich Aufnahme und Verteilung der gelösten Nährstoffe erheblich und deine Tomatenpflanzen profitieren optimal von deinem selbst angesetzten Flüssigdünger.
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