
Kokoserde Nachteile » Was du unbedingt wissen solltest
Kokoserde wird häufig als Alternative zu klassischer Blumenerde eingesetzt. Sie gilt als leicht, luftig und besonders für Anfänger attraktiv. Doch trotz ihrer Vorteile sind die Nachteile von Kokoserde nicht zu unterschätzen. Bevor du sie im Garten oder auf dem Balkon verwendest, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Es gibt einige Aspekte, die bei der Pflege und Verwendung besondere Aufmerksamkeit erfordern.
Das Wichtigste zuerst
- Kokoserde enthält kaum Nährstoffe – regelmäßige Düngung ist unbedingt notwendig.
- Nährstoffe werden schlecht gespeichert und können leicht ausgewaschen werden.
- Billige Kokoserde kann einen zu hohen Salzgehalt aufweisen und wächst für sensible Pflanzen schlecht.
- Das Substrat trocknet schnell aus und wird nach Trockenzeiten wasserabweisend.
- Viele Pflanzenarten vertragen den oft zu hohen pH-Wert der Kokoserde nicht.
Geringer Nährstoffgehalt erfordert zusätzliche Düngung
Ein häufig unterschätzter Nachteil von Kokoserde ist ihr äußerst geringer Nährstoffgehalt. Im Gegensatz zu vielen herkömmlichen Erden enthält dieses Substrat so gut wie keine natürlichen Mineralstoffe oder Spurenelemente, die für ein gesundes Pflanzenwachstum notwendig sind. Das bedeutet, dass du schon ab dem ersten Tag auf eine regelmäßige und gezielte Düngung angewiesen bist.
Besonders Jungpflanzen und anspruchsvolle Arten können schnell unter einem Mangel leiden, wenn nicht rechtzeitig entsprechende Nährstoffe ergänzt werden. Bereits nach wenigen Wochen zeigen viele Pflanzen Symptome wie blasse Blätter oder schlechtes Wachstum, falls sie nicht ausreichend versorgt werden.
Vergiss daher nicht, speziell abgestimmten Dünger einzusetzen, um alle benötigten Mineralien verfügbar zu machen. Die Verantwortung für die optimale Versorgung liegt bei dir, da Kokoserde von sich aus keine Reserven anbietet. Je nach Pflanze reicht oft ein Universaldünger, doch bei empfindlicheren Gewächsen solltest du gezielt auf deren Ansprüche achten und regelmäßig überprüfen, ob das Wachstum zufriedenstellend verläuft.
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Schlechte Pufferkapazität für Nährstoffe

Ein Nachteil, den viele bei Kokoserde zunächst unterschätzen, ist die geringe Pufferkapazität für Nährstoffe. Das bedeutet, dass dieses Substrat nur sehr begrenzt in der Lage ist, Nährstoffe wie Stickstoff, Kalium oder Magnesium zwischenzuspeichern und bedarfsgerecht an die Pflanzen abzugeben. Wenn du also Dünger ausbringst, können diese Stoffe relativ schnell ausgewaschen werden – vor allem beim häufigen Gießen oder starkem Regen.
Gerade bei empfindlichen oder schnell wachsenden Pflanzen kann es deshalb rasch zu Nährstoffschwankungen kommen, die das Wachstum beeinträchtigen. Während klassische Blumenerden eine Art Vorratskammer darstellen, fehlt dieser Vorteil bei Kokossubstrat nahezu komplett. Dadurch musst du oft häufiger und genauer düngen.
Ist einmal zu viel Wasser im Topf, werden wichtige Mineralien direkt ausgespült und sind für die Wurzeln verloren. Besonders Hobbygärtner, die Wert auf gleichmäßige und kontrollierte Versorgung legen, sollten sich dessen bewusst sein. Gerade im Vergleich mit humusreichen Erden zeigt sich hier der Unterschied: Nur eine sorgfältige Düngung und Kontrolle sorgt für kräftiges Pflanzenwachstum.
Hoher Salzgehalt bei billigen Produkten möglich
Ein echtes Risiko bei der Verwendung von Kokoserde stellt der erhöhte Salzgehalt dar, der häufig bei besonders günstigen Produkten zu finden ist. Der Grund dafür liegt darin, dass viele Hersteller die Fasern und das Granulat nicht ausreichend auswaschen, bevor sie in den Handel gelangen. Diese Rückstände bestehen oft aus Kochsalz und anderen Mineralien, die während der Verarbeitung zurückbleiben.
Ein zu hoher Salzgehalt wirkt sich direkt negativ auf zahlreiche Pflanzenarten aus. Empfindliche Gewächse reagieren schnell mit Wachstumsstörungen, braunen Blattspitzen oder schlechtem Anwurzeln. Besonders Setzlinge oder Jungpflanzen sind betroffen, wenn das Substrat hohe Mengen an gelösten Salzen enthält. Du kannst dieses Problem durch gründliches Wässern etwas abmildern, dennoch bleibt ein Restrisiko bestehen, insbesondere wenn du auf Billigware setzt.
Um Schäden an deinem Pflanzenbestand zu vermeiden, solltest du beim Kauf von Kokoserde gezielt auf hochwertige Qualität achten. Ein kurzer Blick auf Kundenbewertungen oder Angaben des Herstellers zur Auswaschung kann dir helfen, eine bessere Wahl zu treffen. So stellst du sicher, dass deine Pflanzen von Anfang an unter besten Bedingungen wachsen können und nicht durch versteckte Salzablagerungen ausgebremst werden.
Nachteil | Beschreibung | Auswirkung |
---|---|---|
Geringer Nährstoffgehalt | Kokoserde enthält kaum eigene Nährstoffe und benötigt zusätzliche Düngung. | Pflanzen zeigen ohne regelmäßigen Dünger schnell Mangelerscheinungen. |
Schwache Pufferkapazität | Nährstoffe werden nur schlecht gespeichert und können leicht ausgewaschen werden. | Unregelmäßige Nährstoffversorgung, häufigeres Nachdüngen nötig. |
Erhöhter Salzgehalt (bei Billigware) | Unsachgemäß ausgewaschene Kokoserde kann eine hohe Salzkonzentration aufweisen. | Gefahr von Wachstumsstörungen und Schäden an empfindlichen Pflanzen. |
Nicht geeignet für alle Pflanzenarten
Wenn du auf Kokoserde als Pflanzsubstrat setzt, solltest du wissen, dass nicht alle Pflanzen diese Basis ideal vertragen. Besonders exotische oder sehr nährstoffhungrige Arten reagieren oftmals empfindlich darauf, wenn die Erde weder bestimmte Mineralien noch Spurenelemente dauerhaft liefern kann. Zwar gilt Kokoserde im Allgemeinen als locker und gut durchlüftet, jedoch reicht dies für viele anspruchsvolle Zierpflanzen, Orchideen oder sogar manche Gemüsesorten alleine nicht aus.
Ebenfalls problematisch ist der zumeist eher alkalische pH-Wert, den manche Pflanzen nur schlecht tolerieren. Sogenannte Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren bevorzugen eine saure Umgebung – mit Kokossubstrat stößt du hier schnell an Grenzen. Entweder wächst die Pflanze schlechter oder sie entwickelt Mangelerscheinungen, da Nährstoffe blockiert werden.
Kokoserde eignet sich deshalb vor allem für robuste Pflanzen oder solche, die in Hydrokultur kultiviert werden können. Bei speziellen Arten empfiehlt es sich, auf dafür abgestimmte Spezialerden zurückzugreifen. Vor jeder Bepflanzung lohnt ein genauer Blick auf die Ansprüche deiner Gewächse, damit sie optimal wachsen und dich lange erfreuen.
Trocknet bei falscher Pflege schnell aus

Besonders auffällig ist bei Kokoserde, dass sie bei falscher Pflege sehr schnell austrocknet. Das liegt an ihrer Struktur: Die Fasern speichern Wasser zunächst gut, verlieren aber ebenfalls leicht die Feuchtigkeit, wenn längere Zeit nicht gegossen wird. Gerade in beheizten Räumen oder bei starker Sonneneinstrahlung kann das Substrat regelrecht durchziehen und hart werden.
Ist die Oberfläche einmal komplett trocken, stößt Wasser beim nächsten Gießen oftmals einfach ab. Dadurch bleibt es an der Oberfläche stehen oder läuft seitlich im Topf ab, ohne wirklich zu den Wurzeln vorzudringen. In solchen Situationen besteht das Risiko, dass die Pflanzen trotz regelmäßiger Bewässerung vertrocknen, weil das Wasser nicht tief genug ins Substrat eindringt.
Um dies zu vermeiden, solltest du darauf achten, dein Gießverhalten regelmäßig anzupassen und Feuchtigkeit beständig zu kontrollieren. Es empfiehlt sich, die Erde bei jedem Gießen gründlich durchzufeuchten – besonders nach längerer Trockenphase benötigt sie dabei eine kurze Einweichzeit. Wer Wert auf gesunde und kräftige Pflanzen legt, sollte diese Eigenschaft von Kokoserde stets mit bedenken.
Setzt nach längerer Nutzung Struktur schnell um

Ein bedeutendes Problem tritt bei Kokoserde auf, wenn du sie über einen längeren Zeitraum verwendest: Das Substrat verändert mit der Zeit seine Struktur. Anfangs ist es besonders locker, luftig und unterstützt die Durchwurzelung optimal. Doch durch ständiges Gießen, Düngen sowie das natürliche Pflanzenwachstum zersetzen sich die Fasern nach und nach.
Gerade nach mehreren Monaten kann es passieren, dass die feinen Bestandteile dichter zusammenrücken und so für eine geringere Luftzirkulation im Topf sorgen. Deine Pflanzenwurzeln erhalten dann weniger Sauerstoff, was das Risiko von Staunässe und Wurzelfäule erhöht. Die Feinanteile setzen sich im unteren Bereich ab und können dort wie ein Filter wirken, sodass überschüssiges Wasser schlechter abläuft.
du solltest also bedenken, dass die anfänglich idealen Eigenschaften mit der Zeit verloren gehen können. Infolgedessen empfiehlt es sich, die Erde regelmäßig auszutauschen oder zumindest mit lockeren Materialien wie grobem Perlit zu mischen. So beugst du Problemen vor und stellst sicher, dass deine Pflanzen auch langfristig gesund bleiben. Dieser Nachteil betrifft besonders Topfpflanzen, da im Freiland Umsetzungen aufgrund des größeren Volumens weniger auffallen.
Problem | Ursache | Betroffene Pflanzen |
---|---|---|
Schnelles Austrocknen | Struktur verliert Feuchtigkeit zügig und wird bei Trockenheit wasserabweisend. | Pflanzen mit hohem Wasserbedarf, z.B. Farne oder Jungpflanzen |
Alkalischer pH-Wert | Kokoserde hat oft einen höheren pH-Wert und ist nicht sauer genug. | Rhododendron, Azalee und andere Moorbeetpflanzen |
Strukturumwandlung bei Langzeitverwendung | Zersetzungsprozesse verdichten das Substrat und verringern die Durchlüftung. | Pflanzen in Töpfen, insbesondere mit empfindlichen Wurzeln |
Alkalischer pH-Wert kann Probleme verursachen
Ein weiterer kritischer Nachteil beim Einsatz von Kokoserde ist ihr häufig alkalisch geprägter pH-Wert. Während viele klassische Substrate einen leicht sauren Bereich aufweisen, beträgt der pH-Wert bei Kokoserde oftmals zwischen 6,0 und 7,5. Das klingt zunächst unbedenklich, kann jedoch bei speziellen Pflanzen schnell zu Problemen führen.
Besonders sogenannte Moorbeetpflanzen – zum Beispiel Rhododendren, Azaleen oder Heidelbeeren – reagieren sehr sensibel auf solche pH-Werte. Sie benötigen ein saures Milieu, um wichtige Nährstoffe optimal aufnehmen zu können. Ist die Erde zu basisch, geraten sie ins Stocken: Die Blätter vergilben, das Wachstum stagniert und Mineralien wie Eisen oder Mangan bleiben für die Pflanze unerreichbar.
Auch viele blühende Zierpflanzen fühlen sich in einer alkalischen Umgebung nicht wohl und können langfristig mit Mangelerscheinungen reagieren. Um solche Effekte zu vermeiden, musst du gezielt gegensteuern – etwa durch das Beimischen von speziellem Substrat oder die regelmäßige Kontrolle des pH-Werts. Gerade wenn deine Pflanzen nach neuem Substrat träge werden oder gelbliche Blätter zeigen, solltest du diesen Punkt unbedingt im Hinterkopf behalten.
Schimmelbildung bei zu hoher Feuchtigkeit möglich
Ein entscheidender Nachteil bei der Verwendung von Kokoserde ist die erhöhte Gefahr von Schimmelbildung, sobald das Substrat dauerhaft feucht gehalten wird. Die lockere und organische Struktur bietet nicht nur Pflanzenwurzeln, sondern auch Pilzen einen idealen Lebensraum. Bleibt die Erde nach dem Gießen längere Zeit nass, kann sich bereits nach wenigen Tagen ein weißer Belag ausbreiten, insbesondere an der Oberfläche oder am Topfrand.
Schimmel entsteht vor allem dann, wenn die Erdoberfläche schlecht abtrocknet und zu wenig Luftzirkulation herrscht. Gerade in Wohnräumen oder beheizten Gewächshäusern fallen diese Probleme schneller auf. Zu häufiges Gießen verschärft das Risiko zusätzlich, denn die Fasern speichern Feuchtigkeit sehr effizient – manchmal sogar zu gut für empfindliche Pflanzenarten.
Optisch erkennst du diesen Nachteil meist an weißen, watteartigen Flecken. Diese beeinträchtigen nicht nur die Optik der Pflanze, sondern können langfristig das Wurzelwachstum hemmen. Vermeide daher stehende Nässe, achte auf ausreichend Belüftung im Pflanzgefäß und kontrolliere regelmäßig die Feuchte im Substrat mit den Fingern. Sollte sich dennoch Schimmel bilden, entferne die befallenen Stellen umgehend und lasse die Erde gründlich abtrocknen, bevor erneut gegossen wird.
Feinanteile können Wurzelatmung beeinträchtigen
Ein weniger offensichtlicher Nachteil von Kokoserde ist der relativ hohe Anteil sehr feiner Partikel, die während des Herstellungsprozesses entstehen. Diese Feinanteile können sich im Substrat ansammeln und nach einiger Zeit zu Problemen führen. Besonders bei starker Bewässerung oder häufiger Nutzung setzt sich das feine Material oft am Topfboden ab und verdichtet dort den Boden.
Das Ergebnis: Die Luftzirkulation innerhalb der Erde nimmt deutlich ab, wodurch die Wurzeln der Pflanze nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Wird diese Situation über einen längeren Zeitraum nicht korrigiert, leiden vor allem empfindliche Wurzelarten unter dem Sauerstoffmangel — ein Risiko für Wachstumseinbußen und Krankheitsanfälligkeit. Auch bei robusten Pflanzen kann die reduzierte Durchlüftung langfristig negative Auswirkungen auf deren Vitalität haben.
du kannst diesem Problem vorbeugen, indem du regelmäßig kontrollierst, wie locker die Erde noch strukturiert ist, und das Substrat gegebenenfalls mit groben Materialien wie Perlite oder Blähton mischst. So stellst du sicher, dass die Wurzelatmung stets gewährleistet bleibt und deine Pflanzen gesund weiterwachsen.
Aufquellen dauert deutlich länger als bei Torf
Ein Punkt, der häufig für Überraschung sorgt, ist die deutlich längere Quellzeit von Kokoserde im Vergleich zu klassischer Torferde. Wenn du Kokos-Quellerde verwendest, musst du in der Regel mehr Zeit und Geduld einplanen. Während torfbasierte Substrate schon nach wenigen Minuten Wasseraufnahme einsatzbereit sind, benötigt Kokoserde oft bis zu 30 Minuten oder länger, um vollständig aufzuquellen.
Das liegt daran, dass die fasrigen Bestandteile von Kokos sehr kompakt gepresst werden und sich langsam mit Wasser vollsaugen. Häufig bleiben zunächst noch trockene Klumpen zurück, weshalb es hilfreich ist, das Material zwischendurch mit den Händen etwas aufzubrechen. Nur so wird die gesamte Masse gleichmäßig feucht und kann als zuverlässiges Pflanzsubstrat dienen.
Gerade wenn du größere Mengen oder mehrere Pflanzgefäße befüllen möchtest, solltest du diesen Mehraufwand fest einplanen. Nimm dir also ausreichend Zeit, damit deine Pflanzen auch wirklich optimal starten können. Geduld beim Ansetzen lohnt sich – so erhältst du einen lockeren und gut durchfeuchteten Boden, der bereit für die Aussaat oder das Umtopfen ist. Ein kurzer Arbeitsschritt extra, der später lästige Probleme verhindern kann.
Verweise: