Pflanzen: Diese Arten sollten Sie nicht mit Milch düngen

Pflanzen: Diese Arten sollten Sie nicht mit Milch düngen

Milch ist ein beliebtes Hausmittel zum Düngen, denn sie enthält Kalzium, Proteine und Spurenelemente. Dennoch ist das Gießen mit verdünnter Milch nicht für jede Pflanze geeignet. Die enthaltenen Fette und Zucker können bei falscher Anwendung zu Schimmel, unangenehmem Geruch und Schädlingsbefall führen und den pH‑Wert des Bodens verändern. Empfindliche Arten reagieren besonders sensibel auf organische Milchbestandteile. Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Liste von Pflanzen, die besser ohne Milch gedüngt werden.

Warum Milch nicht immer als Dünger geeignet ist

Verdünnte Milch kann punktuell Kalzium liefern und besitzt eine leichte antifungale Wirkung. Doch der Nutzen ist begrenzt: Milch enthält kaum verwertbares Phosphor oder Kalium und fördert bei zu hoher Dosierung das Wachstum von Pilzen und Bakterien. Auf den Blättern und im Boden bildet sich ein Nährboden für Krankheitserreger, was insbesondere bei essbaren Pflanzen problematisch ist. Zudem zieht der süßlich‑sauer werdende Geruch Fliegen und andere Schädlinge an. Daher sollte Milch nur stark verdünnt (mindestens im Verhältnis 1:8) und nur bei robusten Pflanzen eingesetzt werden.

Empfindliche Pflanzenarten: Finger weg von Milch

Die folgenden Pflanzengruppen reagieren empfindlich auf Milch und sollten stattdessen mit geeignetem Dünger wie Kompost, Wurmhumus oder mineralischem Volldünger versorgt werden:

Säureliebende Beerensträucher

Blaubeeren, Johannisbeeren, Preiselbeeren und Cranberrys gedeihen nur in saurem Moorbeetsubstrat. Milch erhöht den pH‑Wert und sorgt durch ihre Eiweiß‑ und Fettanteile für ein Milieu, in dem Schimmelpilze leichter Fuß fassen. Auch Heidelbeeren in Kübeln reagieren empfindlich auf Milchlösungen. Greifen Sie stattdessen zu speziellem Beerendünger mit niedrigem pH‑Wert.

Moorbeetpflanzen und Ziersträucher

Rhododendren, Azaleen, Kamelien und Hortensien gehören zu den Moorbeetpflanzen. Sie brauchen humose, saure Erde und reagieren empfindlich auf Kalk und organische Rückstände. Milch kann ihre Wurzeln verkleben und die empfindlichen Feinwurzeln schädigen. Versorgen Sie diese Pflanzen im Frühjahr lieber mit organischem Rhododendrondünger oder Kompost aus Eichenlaub.

Farne und andere Schattenpflanzen

Schwertfarne, Frauenhaarfarn, Nestfarne, Funkien (Hosta) und andere Schattenpflanzen mögen dauerhaft feuchte, aber saubere Erde. Die Fette der Milch verstopfen die Poren des Substrats, und der Zucker begünstigt Schimmel. Statt Milch eignet sich abgelagerter Laubkompost oder verdünnte Brennnesseljauche, um Nährstoffe bereitzustellen.

Empfindliche Kräuter

Einjährige Küchenkräuter wie Basilikum, Petersilie, Dill, Koriander und Schnittlauch bilden zarte Wurzeln und werden häufig roh gegessen. Milchreste auf den Blättern können gesundheitsschädliche Keime wie E. coli begünstigen. Auch mediterrane Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano, Lavendel) reagieren mit Wurzelfäule, wenn sich Fette im Substrat ablagern. Dünge diese Arten sparsam mit Kräuterdünger oder geringen Mengen Kompost.

Blatt- und Wurzelgemüse

Salate, Spinat, Mangold, Rucola und Feldsalat nehmen Milchbestandteile über Blätter und Wurzeln auf. Die Eiweiß‑ und Zuckeranteile können Bakterienkulturen fördern, die man nicht auf seinem Teller haben möchte. Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete, Radieschen, Rettich und Kartoffeln entwickelt leicht Fäulnis, wenn Milch die Erde über längere Zeit feucht hält. Besser sind organische Gemüsedünger oder gut verrotteter Kompost.

Sukkulenten und Kakteen

Aloe, Echeveria, Kalanchoe, Sansevieria (Bogenhanf), Pachypodium, Haworthia und andere Sukkulenten sowie Kakteen lieben mineralische, durchlässige Erde. Milch erhöht die Feuchtigkeit über längere Zeit und lockt Schimmel und Trauermücken an. Da Sukkulenten Nährstoffe nur in geringen Dosen benötigen, reicht gelegentliches Düngen mit speziellem Sukkulentendünger völlig aus.

Orchideen und epiphytische Pflanzen

Phalaenopsis, Dendrobien, Cymbidien und Bromelien wachsen in luftdurchlässigen Substraten wie Rindenstücken. Flüssigkeiten, die Fette oder Zucker enthalten, setzen die Luftporen zu und führen zu Wurzelfäule. Milch eignet sich daher nicht zur Düngung dieser exotischen Pflanzen. Spezielle Orchideendünger oder gelegentliches Tauchen in kalkarmem Wasser sind die bessere Wahl.

Fleischfressende Pflanzen

Venusfliegenfallen, Schlauchpflanzen und Sonnentau stammen aus nährstoffarmen Moorböden. Ein Überangebot an organischen Nährstoffen wie Milch führt zur Versalzung und schädigt die Wurzeln. Diese Pflanzen beziehen ihre Nährstoffe über Insekten; ein mineralarmes Substrat und Regenwasser sind ausreichend.

Zitruspflanzen und mediterrane Gehölze

Zitronen-, Orangen- und Mandarinenbäumchen, Feigen, Oliven und Lorbeer mögen einen leicht sauren bis neutralen Boden und reagieren empfindlich auf Staunässe. Milch kann die Poren des Substrats verstopfen und bei höheren Temperaturen gären. Verwenden Sie spezielle Zitrusdünger oder Hornspäne für eine ausgewogene Ernährung.

Zimmerpflanzen mit tropischem Ursprung

Pflanzen wie Monstera, Philodendron, Calathea, Dieffenbachien, Zimmerpalmen und Friedenslilien benötigen eine konstante Luftfeuchtigkeit und gut drainiertes Substrat. Milch führt häufig zu Pilzbefall im Topf und hinterlässt klebrige Rückstände auf den Blättern. Ein gelegentliches Abduschen mit kalkfreiem Wasser und die Gabe eines ausgewogenen Zimmerpflanzendüngers unterstützen diese Pflanzen besser.

Wasser- und Sumpfpflanzen

Seerosen, Papyrus, Wasserhyazinthen und andere Wasserpflanzen leben in stehenden Gewässern. Organische Zusätze wie Milch fördern im Wasser die Bildung von Algen und Bakterien und können das biologische Gleichgewicht des Teiches stören. Bei Aquarienpflanzen führt Milch zu Sauerstoffmangel. Spezielle Wasserpflanzendünger sind hier unumgänglich.

Alternative Düngemethoden für empfindliche Pflanzen

Statt Milch können Sie viele andere Hausmittel und organische Dünger nutzen, um empfindliche Pflanzen zu stärken. Gut abgelagerter Kompost, Wurmhumus, Brennnesseljauche oder verdünnter Komposttee liefern ein ausgewogenes Nährstoffspektrum ohne die Risiken von Milch. Für Kübelpflanzen und Zimmerpflanzen eignen sich flüssige Volldünger, die den Nährstoffbedarf abdecken, ohne das Bodenleben aus dem Gleichgewicht zu bringen. Achten Sie immer darauf, den Boden nicht zu vernässen und die Dosierung an die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze anzupassen.

Fazit

Milch kann im Garten punktuell als Kalziumquelle oder zur Vorbeugung von Mehltau eingesetzt werden. Viele Pflanzen sind jedoch empfindlich gegenüber den Fetten und Zuckern, die sie enthält. Vor allem säureliebende Sträucher, Moorbeetpflanzen, Farne, Kräuter, Blatt‑ und Wurzelgemüse, Sukkulenten, Orchideen, carnivore Pflanzen, Zitrusbäumchen, tropische Zimmerpflanzen und Wasserpflanzen sollten Sie nicht mit Milch düngen. Wer seine Pflanzen langfristig gesund halten möchte, greift besser zu bewährten organischen oder mineralischen Düngern und achtet auf eine ausgewogene Nährstoffversorgung.

Wilder Gartenfuchs
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